Paartherapie, Personzentrierte Beratung & Weiterbildung (GwG e.V.) 
Jennifer Angersbach

Warum siehst Du mich nicht - Paartherapie DIY

"Wenn Dein Partner Dich nicht sieht, kämpft er vielleicht selbst darum, gesehen zu werden."

Vielleicht löst bereits dieser Satz Frust aus, weil er oder sie dich so verletzt hat und es fortwährend tut und jetzt sollst du womöglich Verständnis für ihn haben: No Way!

Die gute Nachricht: Du passt da ziemlich gut auf Dich auf. Die schlechte Nachricht kennst Du selbst, es geht Dir dennoch nicht gut, er/sie ist so unberechenbar, ihre/seine Reaktionen wirken unverhältnismäßig und aufgrund deiner Liebe, eurer Verbundenheit, fühlst du dich vielleicht verantwortlich für das Leid, obwohl du gar nicht verantwortlich sein willst.


Eine Frage der Abgrenzung? Vielleicht, aber darüber habe ich bereits ausführlich in einem anderen Podcast geredet.


Oder fühlst du dich gar nicht verbunden, nicht geliebt und eher als schwaches Anhängsel, weil er/sie sich ja nie beschwert, nur reagiert und sich verteidigt?

Vielleicht, dann höre dir mal den Podcast zur Verletzlichkeit an.

Aber letztendlich spielt all das, gerade und aktuell keine Rolle. Ihr befindet euch in einer Krise und die Kapazitäten reichen kaum mehr für den Alltag, Du bist müde dich immer wieder zu hinterfragen, noch mehr Wissen zu konsumieren und Podcasts zu hören, in denen du wieder etwas verändern musst, an dir arbeiten musst. Wofür? Du wirst ja ohnehin nicht gesehen.


An dieser Stelle, kurz der Hinweis: Und dennoch hörst Du diese Folge, dennoch gibst Du nicht auf und vielleicht geht es Dir wie Mieke oder wie Karsten, unabhängig von Deinem Geschlecht.

Der Dialog

Mieke hört den Schlüssel in der Tür, sofort krampft sich alles in ihr zusammen. Er ist zu spät. Wie immer. Aber eigentlich auch egal, er sieht sie ja eh nicht.
Seit gut nem Jahr, graut es Karsten nach Hause zu kommen. Bereits auf der Heimfahrt merkt er die Anspannung, die sich wie ein Schutzpanzer aus Rechtfertigungen und Erklärungen um seine Emotionen legt, aber eigentlich ist‘s auch egal. Sie sieht in ja eh nicht.
„Hast du an die Sahne gedacht?“, ruft Mieke aus der Küche.
„Scheiße! Die Sahne!“, denkt Karsten und sagt, als sei es keine große Sache: „Ich fahr nochmal los!“
Mieke schießen die Tränen in die Augen. Sie würde nie, NIEMALS etwas vergessen, worum er sie bittet. Wann ist sie ihm eigentlich so egal geworden? Alles ist ihm wichtiger. Jetzt brauch er auch nicht mehr los.
„Nee, ich fahr selbst!“, fährt sie ihn harsch an und stürmt an ihm vorbei.
Karsten weiß warum sie sauer ist, sie hat halt gerne die Kontrolle. Ja, aber kann ja auch nicht sein, dass er jetzt unter ihrer Vergangenheit leidet. Er wird nun auch wütend: „Mieke! Jetzt mach hier nicht so ne Szene! Du rastest immer plötzlich aus, mir graut‘s echt davor nach Hause zu kommen! Irgendwas mache ich wohl immer falsch! Echt, es reicht mir!“
Mieke weint, vor Wut, vor Verzweiflung: „Du hast ANGST vor mir? ICH mach ne SZENE?“, fragt sie ihn und merkt just in dem Moment, dass sie ja wirklich gerade vollkommen ausrastet.
Karsten schüttelt mit dem Kopf, seufzt und wendet sich von ihr ab. Warum versteht sie mich nicht? Warum sieht sie nicht, dass sie auf mich einprügelt und ich mich massiv in die Enge getrieben fühle, ich sage doch, dass ich Angst habe!
Sein Schweigen und Rückzug fühlen sich für Mieke noch bedrohlicher an, als wenn er laut werden würde. Aber sie weiß, er braucht einfach Abstand, ihre Emotionen überfordern ihn. Sie tupft sich die Tränen ab und fährt zum Supermarkt.
Als sie wieder nach Hause kommt ist Karsten nicht da. Dabei brauchte sie die Sahne für sein Lieblingsessen.

Die Auflösung

Als ich auf Instagram die Frage stellte, was die beiden tun können, wie sie daraus komme, gingen die Meinungen weit auseinander und waren erstaunlich offen und ehrlich.
Von dem Vorschlag sich zu trennen, über eigene Erfahrungen eines solchen Konfliktes und der Verzweiflung es bisher nicht geschafft zu haben, bis hin zu Vorschlägen wie aufrichtige Kommunikation in Form von Ich-Botschaften funktioniert und falls das alleine nicht gelingt, eine Paarberatung.
Vielleicht helfen Dir solche offenen Kommentare, die Dir zeigen, dass ihr damit nicht alleine seid.
Und klar, eine personzentrierte Paarberatung, in der es eben darum geht euch beiden zuzuhören und euch zu verstehen und euch eben nicht zu sagen, wie ihr eure Beziehung zu führen habt oder Schiedsrichter zu spielen, kann eine Lösung sein. Ehrlich gesagt ist dieses Phänomen ein Routineeingriff, der jedoch zu Komplikationen führt, wenn ihr zu lange wartet und es so, zu immer neuen Verletzungen kommt, die Not immer größer wird und ihr, jeder für sich, mehr Raum benötigt, als ich euch in den Sitzungen geben kann, hier bedarf es eines längeren Prozesses, der euch viel abverlangt, keine Frage.


Aber meine Podcasts sollen keine reinen Teaser sein, um euch in meine Praxis zu locken, nein, denn so viele Kapazitäten habe ich ehrlich gesagt auch gar nicht. Vielmehr möchte ich Dir Impulse geben, die Helfen zu verstehen, woran es liegt, dass Du nicht gesehen wirst und nicht sehen kannst und willst. Impulse die eine neue Perspektive aufzeigen, eine sanfte Perspektive, in der es nicht daran liegt, dass Du falsch bist, nicht reichst, nicht wichtig bist, übertreibst oder versagst. Denn Abwertung hast Du vermutlich mehr als genug erfahren, nicht nur vom Gegenüber, auch schon lange bevor ihr euch kennen gelernt habt und vermutlich auch durch Dich selbst.


Also, es gibt viele Gründe, warum wir einander nicht sehen.

Zunächst einmal:

Wenn Menschen sich oft wiederholen, bedeutet das, dass sie noch nicht verstanden wurden.
Das gilt für Dich, ebenso wie für Deinen Gegenüber. Wenn Dich die Wiederholungen nerven und anstrengen, bedenke, da wurde etwas noch nicht verstanden. Manchmal werden auch alte Geschichten heraus gekramt, nicht um Dich erneut zu verletzen oder weil jemand nachtragend ist, sondern weil diese Geschichte ein Beispiel für ein aktuelles Problem darstellen.
Wenn also mal wieder „diese Schallplatte läuft“. Und Du entweder von Dir selbst oder Deinem Gegenüber genervt bist, bedenke: Es gib einen Guten Grund. Oft uunterstellen wir, eine böse Absicht, frei nach dem Motto: „Er/Sie will Dich einfach nur verletzen! Oder wir werten die Wiederholungen als lästige Charaktereigenschaft ab, „Boah, jetzt geht das schon wieder los!“ oder unterstellen, dass er/sie einfach leiden will, anstatt nach vorne zu schauen.
Du könntest hier selbst einleiten, mit der Erklärung: „Ich bin mir bewusst, dass das nervig ist und dennoch, habe ich das Gefühl, dass ich nicht verstanden werde, vielleicht tue ich das selbst auch nicht, aber ich fühle mich genau so, wie damals, also gibt es da einen Zusammenhang…“
Oder reagieren mit: „Ich dachte, das haben wir geklärt, aber vielleicht habe ich Dich auch einfach noch nicht verstanden und deswegen wiederholst Du Dich so oft..?“


Ein weiterer Aspekt:

Wer versucht den Anderen zu analysieren (Podcast) und zu erklären, sorgt für einen massiven Angriff auf das Selbstbild.
Natürlich versuchen wir zu verstehen, indem wir die blinden Flecke, die Puzzleteile ersetzen, aber selbst wenn wir voll ins Schwarze treffen, sorgt das „zur Verfügung stellen“ unserer Analyse meist eher für eine weitere Verletzung, es bestätigt Deinen Gegenüber darin „falsch“ zu sein und vielleicht triggert Deine Analyse auch Vorwürfe aus alten Beziehungen und dann werden auch diese Emotionen freigesetzt und überrollen euch beide.
Logisch, wenn ich gerade ohnehin schon nicht gesehen werde und im Kampf bin, dann versuche ich mich mit allen Mitteln gegen jede weitere Verletzung zu schützen und habe erst recht keine Änderungsbereitschaft, geschweige denn, mir tatsächliche Schwächen einzugestehen, das fühlt sich dann an wie Selbstmord.
Nutze Deine „Analyse“, die ja oft einfach passiert, eher für Dich, vielleicht hilft sie Dir zu verstehen. Oder aber stelle sie sanft als These in Form einer Ich-Botschaft zur Verfügung, und nicht als Fakt, verpackt in einem Vorwurf. Karsten hätte vielleicht seine Vermutung wie folgt formulieren können:
„Ich verstehe Dein Verhalten nicht, wenn Du mich dann anschreist, wegen der Sahne, fühle ich mich voll angegriffen und weiß gar nicht warum, ich rede mir dann ein, dass Du gerne die Kontrolle hast, aber vielleicht liege ich damit falsch?“
Ein weiterer Impuls
Wer glaubt zu wissen, was der Andere benötigt, schaut  eher nach innen auf sich selbst, statt den Anderen zu sehen.
Das ist menschlich, wir schließen von und auf Andere, das dient der Orientierung, gibt uns Sicherheit. Doch wenn ich, die, die ohnehin gut organisiert ist, die Sahne nicht vergessen würde, weil ich dieser eine Symbolik verleihe, dann tut es weh, wenn er die Sahne vergisst.
Ich schade nicht nur ihm, wenn ich seine Handlungen in meine Sprache und Symbolik übersetze, sondern auch mir selbst. Denn wenn ich die Sahne nur vergessen würde, weil er mir nicht wichtig ist, bedeutet das im Unkehrschluss ja auch, dass ich ihm nicht wichtig bin, wenn er die Sahne vergisst.
Davon ab, ähnlich wie bei der Analyse, wende ich ein Encodierung an, die vielleicht meinen Code entschlüsselt, durch den ich ihn aber vollkommen „verkenne“ und ihm ein Bild präsentiere, das er eben nicht versteht und erst recht nicht annehmen kann. Ich bin also zu sehr bei mir und vergesse, dass mein Gegenüber anders tickt.
Und dadurch tue ich zwar viel für ihn, bringe vielleicht sogar Opfer, um die zwar nie gebeten wurde, aber dennoch habe ich doch vermeintlich alles getan, was in meiner Macht steht. Ja, in Deiner Macht. Aber diese ist begrenzt, insbesondere wenn es darum geht, anderen etwas zu geben oder von ihnen zu bekommen - ohne das es ausgesprochen wurde.

Ein weiterer Hinweis


Die Bereitschaft den Anderen zu sehen, erfordert auch den Mut, sich mit dem, vielleicht verzerrten, Fremdbild auseinander zu setzen.

Wenn mein Partner mir einen Vorwurf macht, liegt da immer ein Filter drüber, der eben auch dafür sorgt, dass das Bild verzerrt ist. Widerspreche ich sofort, weil ich das eben anders sehe, verpasse ich die Chance zu verstehen, wie er tickt:

„Ah! Für Mieke steht die Sahne dafür, wie wichtig sie mir ist.“
Stattdessen bleibe ich lieber bei meinem Bild:
„Sie hat Komtrollwahn und sucht ja förmlich nach Fehlern!“
Klar, auf Angriff folgt Verteidigung oder Gegenangriff, es erfordert Mut, wenn da gerade ne Waffe auf mich gerichtet ist, nicht sofort wegzulaufen oder selbst eine zu zücken. Aber das da vor Dir ist kein Gegner, der Dich eliminieren möchte - falls doch, trenn Dich! Das da ist jemand der verzweifelt ist und scheinbar keine Alternative zur Verfügung hat, als Dich zu bedrohen, um endlich gesehen zu werden.


Wer jede Beschwerde und negative Stimmung auf sich bezieht, hat mittlerweile Angst den Anderen zu sehen, Angst vor dem Gefühl versagt zu haben.
Kennst Du dieses Gefühl, wenn Du mit schlechter Stimmung begrüßt wirst und sich unmittelbar ein schlechtes Gewissen breit macht?
Oder wenn Du den Drang verspürst, den Anderen vom Leid zu befreien, obwohl Du da gar nicht dafür verantwortlich bist und sobald Du eine Lösung präsentierst, wirst Du plötzlich zur Zielscheibe und musst Dir Vorwürfe anhören, dass Du nicht zuhörst oder nicht verstehst?
Warum übernimmst Du eine Verantwortung, die Du nicht hast? Wird sie Dir gegeben? Oder glaubst Du gar, dass es Deine Aufgabe sei, den Anderen glücklich zu machen? Ist es nicht. Du kannst auffangen, aber nicht für den Anderen hinfallen.
Vielleicht hörst Du in dem Fall tatsächlich mal in den Podcast der Abgrenzung hinein.

Es folgen noch zwei weitere Aspekte zur Thematik:


Manchmal sehen wir uns selbst nicht und sehnen uns danach gesehen zu werden, halten es jedoch kaum aus, wenn es passiert.
Es ist gar nicht so selten, das Menschen zum Beispiel ‚ihre eigene Anstrengung’ nicht sehen. Sie sagen dann, sie hatten Glück oder relativieren ihre Leistung. Sehnen sich aber danach, endlich mal gesehen zu werden. Wenn dann jemand sagt: „Ey! Du kannst da wirklich stolz auf Dich sein!“, reagieren sie meist ebenfalls mit einer Relativierung. Und suggerieren dem Anderen: So toll bin ich nicht. Für den Anderen fühlt sich das komisch an.
Schlimmer ist es aber mit negativen Dingen: „Ey Du bist echt am Limit und gönnst Dir keine Pause! Trink doch mal nen Kaffee, setz Dich!“
Und so gerne, wir uns das erlauben würden, wir schaffen es nicht. Der Andere sieht uns zwar, aber er sieht eine Schwachstelle und erinnert uns an eine Eigenschaft, die wir nicht haben wollen. Wir wollen stark sein. Wir müssen stark sein. Und wenn wir eine Pause machen würden, hätten wir ein schlechtes Gewissen und würden im Kopf nur all das durchgehen, was wir noch tun müssen oder was wir statt einer Pause hätten tun können.
Wenn Du selbst also weder Deine Schwächen, noch Deine Stärken siehst, fühlst Du Dich womöglich angegriffen oder unwohl, wenn es jemand anderes tut.
Es hilft ungemein, wenn wir Raum bekommen, der uns ermöglicht uns selbst zu sehen, dieser ist frei von Bewertung in Form von gut oder schlecht und ohne eine Präsentation der naheliegenden Lösung, denn offenbar ist es nicht so einfach, ne Pause zu machen, sonst würden wir das ja tun.

Und nun ein letzter Aspekt, der allerdings keinen Routineeingriff darstellt:


Wer traumatische Erfahrungen erlebt hat, sieht in seinem Gegenüber oft mehr, als da ist. Diese Idealisierung führt zu Enttäuschungen auf beiden Seiten.
Wenn jemand mit Beschämung, Ignoranz, Gewalt oder Ablehnung aufgewachsen ist, dann fühlt sich bereits eine höfliche Reaktion eines Fremden, wie eine Heilung, gar Liebesbekundung an. Davon will ich mehr. Er oder Sie scheint ja etwas GANZ besonderes zu sein. Manche fühlen sich dadurch jedoch unwohl und andere genießen es, plötzlich so viel Anerkennung für so wenig zu bekommen.
Ersteres sorgt dafür, dass es gar nicht zu einer Beziehung kommt, letzteres kann in einer Partnerschaft enden, in denen der eine idealisiert wird, immer mehr, und so Erwartungen auf ihm oder ihr lasten, die er/sie irgendwann nicht mehr erfüllen kann.
Da er/sie aber auch die einzige Chance auf Liebe zu sein scheint, ist der idiealisierende Part abhängig. Und der andere, möchte gerne sein Bild korrigieren oder dem Ideal entsprechen - so wie am Anfang. Er/sie glaubt es zu können, weil der Andere ja, trotz fortwährender Beschwerden, keine Konsequenz zieht, sich trennt. Diese ungesunde Dynamik ist für beide anstrengend und kann kaum durchbrochen werden, insbesondere dann nicht, wenn der idialisierte Part, dem Ideal entsprechen möchte und das Ideal kaum mehr hinterfragt.
Also, ja, in manchen Fällen ist eine Trennung unabdingbar, Abhängigkeit, Narzismuss… ohne professionelle Hilfe und dem Überwinden der Illusion, kaum möglich eine gesunde Beziehung zu führen, denn das war sie bereits zu beginn nicht. In anderen Fällen ist es deutlich vielversprechender daran zu arbeiten.


Das Fazit

Manchmal tut es zu sehr weh, weil wir uns verantwortlich fühlen, für das Leid, mit dem wir konfrontiert werden.
Manchmal werden wir idealisiert und können eigentlich nur verlieren, weil wir früher oder später eben nicht das leisten, was der Andere in uns sieht, gleichzeitig war dieses Bild aber ja auch ganz schön.

Manchmal zeigen wir uns lange gar nicht, weil wir uns selbst nicht mögen und werfen dem Anderen dann vor, dass wir uns ungesehen fühlen - aber von wem?
Was könnt ihr also tun, wenn ihr einander nicht seht?

Zunächst versuche Dich zu fragen:
• Wie siehst Du Dich denn?
• Worum geht es Dir wirklich?

Oft wollen wir nicht sehen, was der Andere sagt, weil es uns ein Bild vor Augen führt, dass wir eben nicht sehen wollen. Statt also offen und neugierig zu sein, sind wir angespannt und haben den Finger bereits am Abzug.

Es geht um Wahrnehmung, nicht um Wahrheit und unsere Wahrnehmung ist geprägt von den zahlreichen und komplexen Erfahrungen.

Meist dienen die Vorwürfe im Alltag nur als eine Art Ablenkungsmanöver oder sind Symptome. Da wird die vergessene Sahne zum Symbol der Gleichgültigkeit.

Die Symbolik jedoch ist nicht transparent und es fällt ohnehin leichter sich über vergessene Sahne zu ärgern, als sich verletzlich zu zeigen und sich selbst zu offenbaren, wie sehr wir darunter leiden, scheinbar ‚egal‘ zu sein.

Und die überzogene Reaktion Miekes, bestärkt Karsten in seinem verzerrten Bild der hysterischen Ehefrau, lieber sie, als ich. Ich bin der Gute hier.

Denkt Mieke natürlich auch, sie hätte die Sahne auch gar nicht vergessen und diese war ja für ihn bestimmt.

Offene, aufrichtige, abwertfreie Kommunikation, versucht zu sagen, wie ihr euch fühlt, ohne Schuldzuweisung. Versichert euch, durch eine Zusammenfassung, dass ihr den Anderen verstanden habt, ihr kämpft doch im selben Team. Und versucht zwischen den Zeilen, den „guten Grund“ für das Verhalten des Anderen zu finden, statt davon auszugehen, dass er euch angreifen möchte aus purer Boshaftigkeit.
Oft gelingt das nicht, es tut zu weh, die Verletzung ist zu groß, in dem Fall sucht euch Hilfe!

Ich sehe euch beide und bin emotional nicht involviert, ich halte aus, verstehe, übersetze sowohl online als auch in meiner Praxis in Unna (NRW).

 
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